Sie haben einen Menschen verloren, der Ihnen nahe stand und wichtig war. Vielleicht können Sie im Augenblick gar nicht fassen, was geschehen ist. Vielleicht ist auch ein langer Weg mit Leid und Schmerz zu Ende gegangen. Die letzten Momente eines Menschenlebens zu begleiten, geschieht auf ganz unterschiedliche Weise. Toten das Geleit zu geben, ist ein wichtiger Schritt in der eigenen Trauer.
Dabei sollen jedoch nicht Verzweiflung, Angst oder Schrecken die Oberhand behalten. Wir Christen glauben, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Das Leben, wie Gott es will, reicht weiter, als wir es erkennen können. Deshalb stehen die evangelische Trauerfeier und die Bestattung im Zeichen der Hoffnung auf Gott, der neues Leben schenkt, wie er es uns in Jesus Christus gezeigt hat.
Das von Ihnen ausgewählte Bestattungsinstitut wird sich um die organisatorischen Dinge der Bestattung kümmern, in einer Großstadt wie München ist manches anders als auf dem Land oder wie man es von früher her kennt. Bitte setzen Sie sich deshalb bei einem Trauerfall baldmöglichst mit uns in Verbindung – am besten schon bei der ersten Besprechung mit Ihrem Institut. Dort stellt man gerne den Kontakt zum Pfarramt her.
Herr Pfarrer Dörrich wird mit Ihnen ein persönliches Gespräch führen, um die Trauerfeier vorzubereiten. Dabei können Sie über alles sprechen, was Sie bewegt und dabei Trost finden. Erzählen Sie aus dem Leben des, der Verstorbenen. Sie helfen damit, die Trauerfeier möglichst persönlich zu gestalten. Vielleicht wissen Sie ein Bibelwort, das dem, der Verstorbenen wichtig war. Dies kann Grundlage für die Traueransprache sein. Manchmal kann es hilfreich sein, sich an der Trauerfeier aktiv zu beteiligen.
Musik setzt viele Gefühle in Bewegung. Wählen Sie ein oder zwei Stücke für die Trauerfeier aus. Auf jedem Friedhof ist die Einspielung von CD oder Cassette möglich, auf Ihren Wunsch hin können auch Musiker engagiert werden.
Bei der Trauerfeier ist durch städtische Vorgaben die Zeit in der Friedhofshalle oftmals beschränkt (besprechen Sie auch dies mit Ihrem Bestattungsinstitut). Nach dem ersten Teil in der Trauerhalle gibt die Trauergemeinde der, dem Verstorbenen das letzte Geleit. Am Grab werden der Sarg oder die Urne in die Erde gelassen. Für viele ist das der schwerste Augenblick der Beerdigung. Doch wie ein Same neues Leben hervorbringt, kann das Einsenken der sterblichen Überreste ein Bild für die Gewissheit neuen Lebens sein. Mit dem dreimaligen Erdwurf wird an die Vergänglichkeit („Erde zu Erde“) und zugleich an das ewige Leben erinnert. Diesen Brauch nehmen dann die Trauergäste am Ende der Bestattung auf. Nach einem Moment der Stille und des persönlichen Abschiednehmens kann eine Blume oder etwas anderes als Zeichen der Verbundenheit ins Grab geworfen werden.
Für Menschen mit Gehbehinderungen sind der Weg zum Grab und dann auch das Stehen am Grab schwierig. Man kann über die Friedhofsverwaltung eine Fahrtmöglichkeit zum Grab wie auch dort eine Sitzgelegenheit organisieren. Bitten Sie Ihr Bestattungsinstitut dabei um Hilfe.
Die Trauerfeier anlässlich einer Feuerbestattung findet nur in der Friedhofshalle statt. Nach dem Segenswort erhebt sich die Gemeinde zu einem stillen Gedenken. Dabei besteht die Möglichkeit, nochmals an den Sarg zu treten und eine Blume niederzulegen.
Die Carolinenkirche erhebt für die Trauerfeier keine Gebühren. Der Betrag „für die Kirche“ in der Rechnung des Institutes ist für den kirchlichen Sachbedarf. Wenn Sie Ihrer Gemeinde etwas spenden wollen, können Sie dies im Sinne des, der Verstorbenen selbst festlegen.
Selbstverständlich begleitet Sie Herr Pfarrer Dörrich auch im weiteren Verlauf der Trauer, sprechen Sie ihn jederzeit an. Denn nach der Bestattung beginnt für Trauernde noch lange nicht der Alltag. Trauer braucht Zeit.
Am Ewigkeitssonntag lädt die Carolinenkirche ganz besonders alle die Menschen ein, die im vergangenen Kirchenjahr einen Menschen verloren haben. In diesem Gottesdienst soll Gelegenheit sein, noch einmal zurückzuschauen und die Trauer in Gottes Hände zu legen. Vielleicht auch um zu erfahren, was Dietrich Bonhoeffer einmal so formuliert hat: „Je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer ist die Trennung. Aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in eine stille Freude. Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.“